Mit Mikrowellentherapie inoperable Tumore zerstören

Dank der großzügigen Spende von 25.000 Euro des Vereins der Freunde der Rems-Murr-Klinik Schorndorf kann die Mikrowellentherapie künftig mit einem eigenen Mikrowellengenerator durchgeführt werden. Die sogenannte Mikrowellenablation ist ein relativ neues Verfahren, das zur Behandlung von inoperablen Tumoren mit bis zu fünf Zentimeter Durchmesser eingesetzt wird: Insbesondere Lebertumore und -Metastasen, die operativ nur schwer zugänglich sind oder aus anderen Gründen nicht operiert werden können, werden mithilfe von Hitze „verkocht“ (abladiert). Bei dem minimal-invasiven Eingriff führt ein Radiologe unter örtlicher Betäubung eine Sonde in den Körper ein, die bildgesteuert (CT, Ultraschall) präzise im erkrankten Gewebe platziert wird. Der Tumor wird durch die vom Mikrowellengenerator erzeugten elektromagnetischen Wellen vollständig zerstört. „Im Gegensatz zu den bisher üblichen Verfahren, wie zum Beispiel der Radiofrequenzablation, ist die Mikrowellenablation nicht nur effektiver, da höhere Temperaturen im Gewebe entstehen, sondern mit einer Einwirkzeit von nur wenigen Minuten pro Tumor sehr schnell und damit besonders schonend für die Patienten“, erklärt Dr. Harald Bareth, Chefarzt der diagnostischen und interventionellen Radiologie an der Rems-Murr-Klinik Schorndorf. „Die lokale Betäubung ohne Narkose, die kurze Erholungszeit im Anschluss und die kosmetisch guten Resultate sind weitere Vorteile dieses außergewöhnlichen Verfahrens, das in Baden-Württemberg nur an wenigen Kliniken zum Leistungsspektrum gehört.“

Die Rems-Murr-Klinik Schorndorf führt dieses Therapieverfahren bereits seit mehreren Jahren in der Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie durch. Dass man dort künftig auf einen eigenen Mikrowellengenerator zurückgreifen kann, freut Dr. Wolfgang Weigold, Vorsitzender des Fördervereins, der die Spende gemeinsam mit den Mitgliedern ermöglicht hat: „Bislang kam bei der Mikrowellenablation ein Leihgerät an festen Terminen zum Einsatz. Aufgrund des eigenen Gerätes profitieren Patienten durch mehr zeitliche Flexibilität. Die Entscheidung für die Anschaffung ist uns deshalb leicht gefallen.“ Der Förderverein unterstützt die Klinik Schorndorf seit über zwanzig Jahren und sammelte bis heute mehr als eine halbe Million Euro an Spendenmitteln. „Die Ausdauer und das Engagement des Fördervereins, dessen Mitglieder überwiegend aus der breiten Schorndorfer Bevölkerung kommen, zeigt, dass die Qualität der medizinischen Versorgung hier bei uns in der Region hoch geschätzt wird. Das macht mich sehr stolz“, betont Klinikleiter Thomas Böttcher.

Auch Landrat Dr. Richard Sigel richtet seinen herzlichen Dank an den Verein der Freunde des Rems-Murr-Klinikums Schorndorf. „Ihr ehrenamtliches Engagement trägt einmal mehr dazu bei, dass unsere Bürger optimale medizinische Bedingungen bei einem Aufenthalt im Krankenhaus vorfinden“, so der Rems-Murr-Landrat. Dem stimmt Dr. Marc Nickel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, ebenfalls zu: „Eine solch großartige Unterstützung und langjährige Loyalität, die uns dabei hilft, die medizinische Qualität und die Patientenzufriedenheit zu steigern, kann sich jede Klinik nur wünschen.“

Auf dem Foto: Chefarzt Dr. Harald Bareth (vorne links) demonstriert dem Förderverein-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Weigold (vorne rechts) sowie Landrat Dr. Richard Sigel (hinten: 1.v. links), Geschäftsführer Dr. Marc Nickel (hinten: 2. v. links) und Klinikleiter Schorndorf Harald Böttcher (hinten rechts) die Funktionsweise des Mikrowellengenerators. / Foto: Rems-Murr-Kliniken gGmbH

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